Matthäuspassion - Detmold
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Fragen zu "Wurzeln: Religiöser und theologischer Hintergrund"

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Beitrag von _David_ Mo Okt 19, 2015 6:50 pm

Liebe TeilnehmerInnen am Seminar "Matthäuspassion", hier ist die erste Frage (eigentlich sind es zwei):

Suchen Sie die Passionsgeschichte in der Bibel. Gehen Sie in eine Kirche (in den Gottesdienst oder einfach so) und suchen Sie dort nach Spuren der Passionsgeschichte. Fragen Sie Menschen, informieren Sie sich anderweitig. Dann schreiben Sie ein Statement zu den Fragen: Welche Rolle spielt die Kreuzigung für Christen? Und was bedeutet sie für Sie selbst?
Gesucht werden keine ‚offiziellen‘ Meinungen, sondern individuelle Antworten.
Bitte posten Sie Ihre Antwort bis Samstag, 24.10., auf diesem Forum.

Mit freundlichen Grüßen
Rebecca Grotjahn

_David_

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Beitrag von Juri. Mo Okt 19, 2015 10:44 pm

Die Passion (und die Auferstehung) ist DIE Geschichte/Botschaft der Bibel/des Christentums. Schon im Alten Testament wird auf dieses Ereignis immer wieder hingewiesen. Zwar scheint es vordergründig ein schreckliches Ereignis zu sein, jedoch aus biblischer Sicht ist es das Größte was passieren konnte, weil damit der Menschheit die Rettung gebracht wurde.

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Beitrag von mknurr Do Okt 22, 2015 9:58 am

Die Bibelstelle der Passionsgeschichte ist Matthäus Kapitel 26,1–28,20. Bekannter als das Wort "Passion" ist "Der Leidensweg Christi" und diese Bezeichnung spiegelt auch die Bedeutung für die Christen wider: Jesus Christus der durch sein Leid und seinen Tod die Sünden der Welt auf sich genommen hat, um die Menscheit zu befreien. Die Passionsgeschichte selbst stellt dabei die grausige Art des Todes Jesu dar und verdeutlicht nur all zu gut, wie gewalttätig Menschen zueinander sein können.
Für die Christenheit - oder zumindest diejenigen, die ich danach gefragt habe - ist die Passionsgeschichte eine Mahnung. Es geht darum, dass der Welt gezeigt werden soll, dass selbst der Sohn Gottes nicht über den Geschehnissen der Welt und der Brutalität der Menschen steht. Die an die Passionsgeschichte anknüpfendeAuferstehung ist dabei die Erlösung und das Zeichen göttlicher Gnade.
Für mich ist die Erlösung der entscheidende Punk: Gott vergiebt uns. Der vorherige Leidensweg ist dabei die traurige Wahrheit der Menschlichkeit - zumindest des hässlichen Teils dieser.

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Beitrag von Tae Wan Kim Do Okt 22, 2015 8:51 pm

1.1.
- Im Evangelium kann man Passionsgeschichte an folgenden Stelle finden.
Mt 26,14-27,66; Mk 14,1-15,47; Lk 22,14-23,56; Joh 18,1-19,42
Jedes Evangelium hat andere Reihenfolge, aber normalerweise fängt es die Geschichte von „Der Verrat durch Judas“ oder „Das Mahl“ an. Es endet die Geschichte von „Das Begräbnis Jesu“.
Das bedeutet, Passion ist die Leidensgeschichte Jesu.

- In altem Testament viele Stelle prophezeien die Passion des Messias.
Z.b. „Die Lieder vom Gottesknecht“ Jesaja 42,1-4; 49,1-6; 50,4-9; 52,13-53,12
„dreißig Silberstücke“ Sacharja 11,12
Jesaja 50,6; 53,7; 22,16.17; 53,12;
Psalm 22,18; 29,21; 31,5;

1.2.
- In der katholische Kirche kann man im Kreuzweg die Passionsgeschichte sehr gut finden. Es gibt verschiedene Version von Kreuzweg. Normaler Kreuzweg wird aus Holz oder aus Stein geschnitzt, manchmal mit Buntes Glas gebaut.
- Am Kirchenfenster(Bleiglasfenster) kann man auch die Passionsgeschichte beobachten.

2. Welche Rolle spielt die Kreuzigung für Christen? Und was bedeutet sie für mich selbst?
- Kreuzigung ist Symbole von Opfer, von Gottes Liebe, von Rettung.
- Für mich ist sie ein Vorbild, dass ich wie Jesus leben muss, dass bedeutet nicht vor 2000 Jahre wie Jesus leben, sondern in der gegenwärtigen Zeit wie Jesus leben, z.b. „wenn Er in dieser Zeit gewesen wäre.... was und wie hätte er....“

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Beitrag von sophietaphorn Fr Okt 23, 2015 10:13 am

Die Kreuzigung und Auferstehung Jesu, wie in der Passionsgeschichte beschrieben, sind die zentralen Motive im Christentum. Dementsprechend findet man sie in der Kirche in Form des Kreuzes oder manchmal sogar in Form der einzelnen Stationen des Kreuzweges wieder. Christen in aller Welt schöpfen durch die Auferstehung Jesu und die Gnadenszusage Gottes auf das Himmelreich für alle Hoffnung und fundieren ihren Glauben darauf. Es zeigt ihnen zu gleichen Teilen das Menschliche (durch den Tod am Kreuz) und das Göttliche (durch die Auferstehung von den Toten) Jesu. Für mich spielt die Kreuzigung Jesu und der Glaube daran, auch wenn ich christlich erzogen wurde, momentan eine nicht allzu große Rolle. Jedoch ist es tröstlich zu wissen, dass man durch Jesu Hingabe am Kreuz und Gottes Gnade immer im Himmelreich willkommen ist.

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Beitrag von Regina Fischer Fr Okt 23, 2015 2:48 pm

Die Passionsgeschichte ist eines der bedeutendsten Aspekte des Christentums. Ein gläubiger Christ sieht hier den Grund dafür, das ihm vergeben ist: weil Christus an seiner/ihrer Stelle starb. Dieses Motiv spiegelt sich auch in der sakralen Kunst wider: in einer Kirche konnte ich die Nachbildung einer Dornenkrone von etwa eineinhalb Metern Durchmesser finden, die über dem Altar in einer Nebenkapelle hing (vgl. Matthäus 27,29:"Und sie flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie auf sein Haupt"). Für mich persönlich ist die Passion ein Ausdruck der Liebe Jesus zu den Menschen, weil er für sie starb.

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Beitrag von mariyaz Fr Okt 23, 2015 4:36 pm

In der Bibel lässt sich die Matthäuspassion an sich, in den Kapiteln Mt 26 und Mt 27 verorten, es stellt den Leidensweg Jesu dar.
Da die meisten Menschen früher nicht lesen konnten, hat man (die Kirche) versucht, die Matthäuspassion mit visuellen Mitteln darzustellen, so findet man in kath. Kirchen u.a. an Wänden, Fenstern und in Form von Skulpturen Hinweise auf die Passion.
Für gläubige Christen bedeutet die Passion vermutlich vor allem, Hoffnung auf Erlösung und Erbarmen den Herrn. Da ich kaum religiös erzogen bin, kam ich selten in meinem Leben mit der Passion in Berührung und kann kein vorschnelles Urteil fällen. Meines Erachtens ist es beruhigend zu sehen, dass sich viele Menschen mit der Passion identifizieren können, daraus lernen und ihr Heil darin finden.

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Beitrag von Achim Pollmann Fr Okt 23, 2015 5:03 pm

Die Passionsgeschichte finden wir im NT bei Matthäus in Kap. 26, Vers 1-75 und in Kap. 27, Vers 1-66. Sie wird vom Evangelisten in Bachs Matthäuspassion vollständig wiedergegeben und endet mit der Versiegelung des Grabes. Im Dom zu Paderborn gibt es wie in allen kath. Kirchen einen Kreuzweg mit den Stationen aus der Bibel. Das Thema 'Tod' ist dort aber auch an anderen Stellen ein zentrales Thema, nämlich in den Epitaphen. Seltener endet der Kreuzweg, wie z. B. in Marienmünster im Kreis Höxter mit der Auferstehung.
Mir persönlich bedeutet die Auferstehung mehr als die (düstere) Kreuzigungsgeschichte. Die Hoffnung auf einen Sinn und einen 'Neuanfang' ist es, was Christen mit Zuversicht erfüllt. Der Glaube an die Auferstehung zeigt einen Weg in den hoffnungslosesten Situationen. Visionen und Hoffnungen treiben Menschen dazu, ein Ziel zu verfolgen oder einen langen Weg zu gehen, nicht nur heute vor unserer Haustür... Dies Thema zieht sich schon durch das Alte Testament.
Mich persönlich beeindruckt an dem christlichen Glauben der Aspekt der Feindesliebe, etwas, was im Alltag leider nicht immer gelingt (Bergpredigt)... Es hat etwas mit dem 'über den Schatten springen' zu tun. Das ist das Gegenteil von Ausgrenzung, Hass, Nationalismus und Mauern bauen... Leider sind die Realität und der Umgang miteinander oft weit davon entfernt.

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Beitrag von IndraSchievink Fr Okt 23, 2015 6:26 pm

Wie die Anderen schon geschrieben haben findet man die Passionsgeschichte in der Bibel bei Matthäus 26 & 27. In unserer Kirche hängen Bilder von Jesus z.B. am Kreuz und auf dem Weg zur Kreuzigung usw. Für die Menschen die ich befragt habe und mich ist die Passionsgeschichte ein sehr wichtiger Teil der Geschichte. Die Passionsgeschichte ist bei uns im Konfirmationsunterricht ein Schwerpunkt zur Osterzeit. Die Konfirmanden befassen sich mit der Geschichte und verkörpern diese in einem "Passionsspiel" um sich noch intensiver mit dem Thema Tod, Auferstehung und Vergeben zu befassen und vielleicht mehr zu verstehen.

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Beitrag von Rabea Schreiber Fr Okt 23, 2015 10:11 pm

In der Bibel findet man die Passionsgeschichte bei Matthäus Kapitel 26 und 27. In jeder Kirche findet man das Symbol der Kreuzigung zentral über dem Altar. Zusätzlich gibt es viele Bilder, Fensterbilder und Skulpturen des Leidensweg Jesu. Die Kreuzigung Jesu spielt eine zentrale Rolle im Christentum. Das Kreuz Christi steht im Mittelpunkt der kirchlichen Verkündigung. Jesu hat sich für die Menschen geopfert und sie dadurch von ihren Sünden erlöst. Diese Erlösung ist für die meisten Christen neben der Geburt Jesu das größte kirchliche Fest und hat daher eine sehr große Bedeutung. Für mich bedeutet die Hingabe Jesu, Gottes Gnade und Liebe. Es ist eine Geschichte die Trost und Zuversicht vermittelt.

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Beitrag von AmelieH Fr Okt 23, 2015 10:22 pm

Gott selbst ist in Jesus Mensch geworden, um alle Sünden der Menschheit auf sich zu nehmen und stellvertretend für uns am Kreuz zu sterben. Jesus hat sich also für die Menschen geopfert, da die Gerechtigkeit und Liebe, die Gott von ihnen fordert, nicht von ihnen selbst geleistet werden kann.
Seine Kreuzigung ist demnach ein Symbol für seine Liebe zu den Menschen und beweist, dass er ihnen vergibt. Dies ist meiner Meinung nach eines der Grundprinzipien des Christentums und dementsprechend wichtig.

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Beitrag von niklas.clarin Sa Okt 24, 2015 8:17 am

Nach Meinung der Christen ist Jesus Christus "für uns" gestorben, in dem er "unsere Sünden" auf sich genommen hat. Ähnliches wurde hier auch schon merhmals geschrieben. Die Passionsgeschichte und die Kreuzigung scheint aufgrunddessen ein sehr wichtiges Thema für Christen zu sein.
Für mich persönlich als nicht gläubigen Menschen wirft sich die Frage auf, inwiefern jemand vor 2000 Jahren mich durch seinen Tod von meinen Sünden erlöst haben soll. Ich sehe in der Passionsgeschichte einfach eine grauenvolle Legende, die im besten Fall Trost spenden kann.

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Beitrag von Carolin Franke Sa Okt 24, 2015 8:50 am

Neben der Geburt und der Auferstehung bildet die Leidensgeschichte Jesu einen zentralen Punkt des christlichen Glaubens. Mir wurde in Gesprächen oder wenn ich einen Gottesdienst besuchte mehrfach gesagt: "Jesus ist für uns gestorben zur Vergebung der Sünden." Der Tod und die anschließende Auferstehung scheinen also vor allem Hoffnung zu geben.
Für mich sind die Erzählungen der Bibel wie ein Märchen. Jedes Grimms-Märchen versucht letztendlich einen guten Ratschlag zu vermitteln, und das tun die Geschichten über Jesus auch. Für mich ist die Passionsgeschichte somit eine äußerst spannende Geschichte mit tragischem Ende. Aber die glückliche Fortsetzung folgt...

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Beitrag von penners Sa Okt 24, 2015 1:20 pm

Das alte Testament ist eine Hinführung zum neuen Testament. Aus diesem begründet sich der Tod Jesu am Kreuz. Er ist nicht einfach durch den Willen der Juden und Römer, welche zu seiner Zeit lebten, gestorben, sondern er musste sterben aufgrund der Prophetien des Alten Testaments. Eine Prophetie findet man z.B. in Jesaja 53,1-12. Die Bibel geht davon aus, dass jeder Mensch von Natur aus sündig ist, siehe hierzu Paulus in seinem Brief an die Römer in Kapitel 3,10: Hier zitiert er aus den Psalmen. Im Alten Testament musste für jede schlechte Tat ein Tier u.a. geopfert werden, Jesus war das Lamm, das für die Sünde der gesamten Menschheit geopfert wurde. Man braucht also keine Tiere mehr zu opfern, sondern die Bibel spricht davon, dass, wenn man seine Sünden bekennt und den Opfertod Jesu für sich persönlich annimmt, man gerettet wird und ewiges Leben hat.
"Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat."
Johannes 3,16
Ich finde es sehr bemerkenswert, dass Jesus das Denken sowohl damals als auch heute immer noch auf den Kopf stellt. Kein Märchen schafft es, die Welt so zu beeinflussen. Entweder reibt man sich an der Botschaft Jesu, oder man nimmt sie für sich in Anspruch. " Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden ist's eine Gotteskraft" 1.Korinther 1,18.
Für mich ist der Tod Jesu die größte Hoffnung der ganzen Menschheit, da es nicht beim Tod geblieben ist, sondern Jesus auferstanden ist. Ich glaube fest daran und habe die Hoffnung, nach dem Leben auf der Erde bei ihm sein zu dürfen in Ewigkeit.

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Beitrag von Kai Brandebusemeyer Sa Okt 24, 2015 4:38 pm

Die zentrale Rolle des Opfers Jesu Christi im Christentum spiegelt sich fast in jeder bildhauerischen und bildlichen Darstellung in Kirchen wieder, die Symbolik ist sogar architektonisch in der Gestaltung von Kirchenräumen maßgeblich, denken wir zum Beispiel nur an die Christuskirche in Detmold. Diese Kirche ist dem Baustil der großen gotischen Kathedralen des Mittelalters nachempfunden und verbindet im Grundriss Haupt- und Querschiff zu einem Kreuz.
Ich habe mich mein Leben lang auf Umwegen immer wieder der religiösen Symbolik im Zusammenhang mit dem Tode Jesu genähert. Trotzdem weiß ich bis heute nicht, wie ich zu dem stehen soll, was gäubige Christen in diesem Opfer sehen: die Absolution und Erlösung von ihren irdischen Sünden.
Da ich nicht aus einer besonders religiösen Familie stamme, sondern über die Institution Schule an die zentralen Glaubensinhalte des Christentums herangeführt wurde, waren für mich die Erzählungen um das Leben Jesu Christi schon recht früh mit einer eher politischen Botschaft verknüpft, die Nächstenliebe und Barmherzigkeit zu verbreiten suchte. Diese Lehre sollte dann bei Mächtigen auf Furcht vor Machtverlust und Eifer treffen, was dann letztendlich die Geschichte ihren Lauf nehmen ließ, so verstand ich es als Kind jedenfalls. Das heißt natürlich, dass ich anfänglich eher Wut darüber empfand, was Jesus am Ende des Matthäus-Evangeliums wiederfährt und naives Unverständnis darüber, warum ein Mensch mit offenkundig mächtigen und übernatürlichen Familienbanden derartig viel Leid auf sich nehmen muss. Ganz zu schweigen davon, dass ich natürlich auch nicht wusste, was es mit dem letzten Abendmahl auf sich haben sollte. Doch die lebenslange Sensibilisierung für die verheerenden Tragik im Opfer Jesu Christi lässt mich als Betrachter erahnen, was die Kreuzigung für Christen bedeuten muss. Dieses Bewusstsein ist heute ohne Zweifel Teil meines moralischen Weltbildes.

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Beitrag von Shino Sa Okt 24, 2015 6:43 pm

In der Kirche habe ich das Motiv Passions eher in der Ecke gesehen, wo einfach Tische und Stühle sind. Für die Leute, die beten. Sie sind nicht in der Mitte auffälig dargestellt, sondern sind sie für jede individuelle Leute, die in der Ecke geht, und alleine beten möchten.

Einer sagt, dass er für die Liebe gestorben ist, und die andere sagt, dass er für die Sünde von Menschen gestorben ist. Ich kann von Gefühl her nicht verstehen. Es gibt keine logische Erklärung, warum das, was er getan hat, über Liebe oder Sünde erzählen kann. Mir wird aber helfen, zu verstehen, wenn das Geschichte eine Absicht enthaltet, dass Menschen darüber nachdenken.

Es gibt viele Leute, die das Lehre von Jesus sehr wichtig für ihr Leben halten. Aber Passion ist etwas anders. Dadurch versucht Menschen,  etwas noch großeres nachvollziehen. Wie eine Meditation. Das ist nicht Lehre, sondern Anregung, damit man immer wieder Selbstgespräche führen muss.

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Beitrag von nicolaruh Sa Okt 24, 2015 10:36 pm

In Kirchen aber auch in vielen anderen Einrichtungen wie Museen, Galerien, öffentliche Plätze etc. kann man Spuren oder Gedenkobjekte der Leidensgeschichte Jesu Christi finden - sei es in Form von Gemälden, Kirchenfenstern, Skulpturen, Reliquien, Rauminstallationen oder einfach durch die christlichen Symbole wie z.B. das Kreuz. Die Passion Christi ist allgegenwärtig, unmittelbar. Sie hat Menschen in einem so umfassenden Rahmen beschäftigt wie nur wenige Themen überhaupt. Jesus Christus ist für die Menschen gestorben, für ihre irdischen Sünden und hat alle Schuld auf sich genommen. Die Kreuzigung bedeutet sehr vieles für Christen. Sie bedeutet Gnade, Erlösung, sie bedeutet Nächstenliebe und Barmherzigkeit, Hoffnung, Auferstehung, Ende und Neuanfang, Zuversicht und sie erzählt von Unrecht und Brutalität, aber gleichzeitig von Schönheit. Die Schönheit sehe ich in der göttlichen Gnade, dass ein einfacher Mensch alle Sünden auf sich nimmt, dass er so viel Geduld hat und dass er die Menschen einfach liebt wie sie sind. Dass sie nicht nur gut sind, dass sie Fehler machen und dass das in Ordnung ist. Diese Liebe der Passion Christi erfahre ich persönlich nicht nur in den verschiedenen genannten Einrichtungen mit ihren Spuren und Erinnerungen, sondern in der Schönheit der Welt.

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Beitrag von Jaqueline Lang So Okt 25, 2015 12:00 am

Das Kreuz in der Kirche erinnert uns Menschen sofort an die „Passion“ und somit an den Leidensweg Jesu Christi.
Die Bedeutung der „Passion“ nannte ein Christ mir in fünf prägnanten Punkten: Es war absoluter Gehorsam, absolute Demut, absolute Liebe, absolutes Opfer und absolute Hingabe.
Meine persönliche Meinung darüber möchte ich an diesen Begriffen orientieren, denn sie fassen den Leidensweg und erlösendes Werk Jesu sehr gut zusammen. Angefangen mit der Menschwerdung Jesu Christi und seinem Tod am Kreuz, die zu den grausamsten Hinrichtungen jener Zeit galten und nur für Verbrecher bestimmt waren, demütigte sich Jesus bis aufs Äußerste. Aus Liebe und Hingabe wählte er bereitswillig diesen Weg und war gehorsam bis zum Ende. Er gab sich als stellvertretendes Opfer für die Menschen dahin und zog sich dabei den Zorn Gottes aufgrund unserer Sünden auf sich. Dieses Werk bedeutet Rettung für die Menschheit. Der Höhepunkt sollte jedoch 3 Tage nach seinem Tod folgen - die Auferstehung. Bei dem Zitat, das ich ebenfalls an der Kirchenwand las, spricht Jesus: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ -er stellt damit eine absolute Aussage auf. Durch den Tod und Auferstehung ist Jesus Christus der alleinige und einzige Weg zu Gott und zum ewigen Leben. Leider kommt an Ostern diese tiefgehende Bedeutung dieses Festes viel zu kurz. Das Ereignis der Auferstehung ist im Zusammenhang mit der  Passionsgeschichte unbedingt zu nennen, denn wäre Jesus nicht auferstanden, wäre der christliche Glaube doch nur tot.

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Beitrag von _David_ So Okt 25, 2015 12:37 am

Befragung einer Christin zur Passionsgeschichte und ihrer Bedeutung für sie:

„Mit 23 Jahren etwa hatte ich mein erstes Schlüsselerlebnis mit der Passion Christi. Es war Einkehrtag und ich befand mich allein in einer Kapelle. Vor mir hing das Kruzifix. Ich stellte dem Kruzifix eine Frage, die mich länger schon befasste. Natürlich, muss ich vorab bemerken, war die Passionsgeschichte in jeder Bibelkunde ein oft behandeltes Thema und ich wusste über kaum eine andere Bibelstelle besser Bescheid. Dennoch bewegte mich in diesem Moment eine Frage, die ich sogleich an die vor mir hängende Jesusfigur richtete: „Jesus, warum bist Du eigentlich für uns am Kreuz gestorben?“ Ich bekam wirklich, ähnlich wie in Don Camillo und Peppone, eine Antwort. Ich hörte eine Stimme mir innig erwidern: „Ich bin am Kreuz gestorben, damit Du zu Deinem Sein stehen kannst“ Lange Zeit habe ich dieses Vorkommnis für mich behandelt, nach einer Antwort für dieses Rätsel suchend, und ich denke, sie auch, zumindest für mich persönlich, gefunden zu haben.

Es gibt diesen Spruch: Mach‘s wie Gott, werde Mensch! Das trifft es auf humorvolle Art ganz gut. Indem Jesus diese Verurteilung und Bestrafung, welche ja durchaus absurd sind, auf sich genommen hat und eben ganz Mensch wurde, hat er uns aufgezeigt, dass wir als Gebrochene, nicht Heilige, als Menschen, uns einander annehmen sollen und können. Wie die Buddhisten eine Erleuchtung sehen, so sehe ich im christlichen Glauben das „Eins Sein“, eine Einheit, die dem Satz „Liebe Deinen Nächsten“ und so auch meinem Glauben eine neue Bedeutung gegeben hat. In dieser so ehrlichen, wertfreien, nicht moralisierenden und unverschönten Erzählung erscheint Jesus nicht nur als Pantokrator, sondern geht durch den realen Dreck, den jeder Mensch auf Erden einmal erleben kann, in welcher Form auch immer. Die Passion hat es an und für sich ja nicht brauchen müssen, Gott liebt alle, so verkündete es Jesus. Doch wie das Seraphische Kreuz funktioniert die Passion nicht nur als Beweis, ferner zeigt sie uns den Zusammenhang zwischen dem Tiefsten, der tiefsten Trennung, und dem Höchsten, dem „Eins Sein“, auf. Jesus erfährt das Tiefste und lässt nichts aus, sich auf die Liebe Gottes berufend. So wie es auch Bonhoeffer in einer ihm aussichtslosen Situation schrieb: „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost was kommen mag.“ Die Botschaft der Passion Christi ist in meinem Verständnis, die Liebe als höchstes Gebot, das göttliche Wesen in jedem Menschen zu erkennen.
Die Passion ist eine wirklich existenzielle Zusage Gottes. Dadurch, dass Gott sich mit uns ans Kreuz hat nageln lassen, können wir, wie auch Bonhoeffer es tat, sicher sein, von Gott umgeben und Teil seiner Liebe zu sein. Ich sehe in der Passion das Kreuz als Sinnbild unserer Welt. So wie Jesus als Stellvertreter Gottes am Kreuz hängt, obendrein so profan beschrieben, oben, unten, rechts, links, so gefestigt müssen auch wir die Strafen und Tiefen des Lebens bewältigen. Für mich ist die Passion so ehrlich, optimistisch und hoffnungsvoll wie keine andere Bibelstelle. Die Macht Gottes ist hier nicht die Macht eines Tyrannen, sondern die Macht, alle Christen zu lieben und zu stützen. Im altgriechischen Original wird hierbei auch terminologisch unterschieden: Es gibt die „von oben kommende Macht“ und die „von unten kommende“. Außerdem möchte ich die Apostel erwähnen, die Jesus hinausschickt, um zu heilen. Diese sollen Jesus nicht erwähnen, ihn nicht als Messias offen huldigen. Darum geht es schließlich: Heilig sein. Wir sind heilig, nicht weil wir regelmäßig beichten, niemals die Ehe brechen oder uns geißeln, sondern weil wir lernen, Mensch zu werden wie einst Jesus. Ich sehe die Passion daher als vielleicht wichtigsten Punkt für die christliche Identität an, wenn, und das ist meine einzige Kritik an der Lutherübersetzung, keine Moralpredigt aus dem Leiden Christi gemacht wird.

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Beitrag von Jonathan D. So Okt 25, 2015 1:02 pm

Keine Kirche ohne Altar. Kein Altar ohne Kreuz. In jeder Kirche gibt es dieses Symbol, das an Jesu Passion erinnern soll. Das Kreuz ist das Symbol der Kirche. Dies unterstreicht im Besonderen die Bedeutung der Passionsgeschichte für die gesamte Christenheit. Das entscheidende scheint jedoch nicht der Weg zu sein, sondern der Sinn dieses Weges, sein Ziel. Am Ende der Leidensgeschichte Jesu steht seine Auferstehung, die heute an Ostern gefeiert wird. Alle Evangelien zielen auf diese frohe Botschaft ab, die in der alten österlichen Begrüßungsformel: "Der Herr ist auferstanden", "er ist wahrhaftig auferstanden!", auf den Punkt gebracht wird. Jesus ist für alle Menschen das Tor zum ewigen Leben, der Glaube an Jesus Christus ist es, was Christen auf der ganzen Welt verbindet, und zwar über Grenzen und Zeiten hinweg.

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Beitrag von AlexandraJu So Okt 25, 2015 2:58 pm

Man kann sich in viele Kirchen in unterschiedlichen Städten, ja sogar Ländern begeben und wird immer wieder auf die Passionsgeschichte aufmerksam gemacht. Zum einen finden wir in, an oder auf den Gebäuden Kreuze, die zentral für den christlichen Glauben stehen und an das Leiden und Sterben Christi erinnern, sowie an seine Auferstehung und den Glauben daran. Zum anderen findet man fast überall einen Kreuzweg. Sei es in Form von Bildern, Glasfenstern, Skulpturen oder Ähnlichem. Immer wiederkehrend ist auch das Grablicht (Ewige Licht) und eine Marienfigur. Schlagen wir eines der Gesangsbücher auf, so finden wir in der Liturgie und den Texten immer wieder Hinweise und konkrete Erzählungen über die Passionsgeschichte, welche den Glauben bildet. So ist es kein Wunder, dass dieses Ereignis für viele Christen von wichtigem Wert sind und dadurch oft wichtiger als das Weihnachtsfest. Durch die Kreuzigung hat Christus die Erbsünde auf sich genommen und uns von der Schuld befreit. An Ostern befinde ich mich oft in Taize (Frankreich) oder bin mit meiner Familie bei einen meiner Großeltern. Hier gibt es zum Teil Bräuche wie: Osterreiter, Osterfeuertanz und Ostereierwettlauf. Es ist doch interessant, wie das Thema Mittelpunkt des Glaubens und dadurch auch in vielen Kulturen verankert, wider zu finden ist. Ostern und die Zeit davor ist für mich eine Zeit der Besinnung. Besinnung auf das Wesentliche im Leben, auf Gemeinschaft und auf meinen Glauben. Die Passionsgeschichte selbst fasziniert mich dabei jedes Jahr aufs Neue. Welche Große Bedeutung Sie mit sich bringt und wie wir diese heute noch gebrauchen können.

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Beitrag von Doris D. So Okt 25, 2015 8:30 pm

Für mich bedeutet die Kreuzigung "Leben". Auch wenn Jesus am Kreuz auf einer grausamen Weise sterben musste bin ich mir sicher das die Geschichte da noch nicht zuende ist sondern ihren höhepunkt drei Tage später bei der Auferstehung findet.
Die Kreuzigung erinnert mich immer wieder daran, dass es da jemanden gab dem ich so viel bedeutet habe das er schuldlos gestorben ist. Das ist Liebe. Und ein Leben ohne diese Liebe ist kein Leben sondern nur ein unerfülltes dasein..

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Beitrag von Charlene Jakob So Okt 25, 2015 9:31 pm

Seit meiner Kindheit kenne ich die "Leidensgeschichte Jesu", da ich sowohl als Kind als auch Jugendliche relativ regelmäßig zur Kirche ging.

1) Welche Rolle spielt die Kreuzigung für Christen?
Für die meisten bedeutet sie Erlösung. Erlösung von ihren eigenen Sünden. Oder eher die Möglichkeit Vergebung von Gott erhalten zu können und ihm so näher zu sein. Ob man diese Vergebung annimmt, daran glaubt (dass Jesus Gottes Sohn war und für uns/mich gestorben ist, damit ich Vergebung durch Gott erhalten kann) und nach ihr strebt, ist jedem selber überlassen.
Die Kreuzigung und der Leidensweg spiegeln jedoch noch weit mehr Aspekte wieder: z. B. die Opferbereitschaft Gottes (der seinen Sohn, bzw. sich als fleischgewordener Gott opfert) oder eine Mahnung an "die Menschheit" (Verleumdung Jesus durch Petrus, Falsche Bezichtigungen etc. --> quasi eine Anleitung zum "So sollte es nicht laufen"). Aber vielleicht sogar wichtiger als das Leiden und die Kreuzigung selber ist die Wiederauferstehung an Ostern - der Triumph Jesu/Gott über den Tod/Satan.
In nahezu jeder Kirche wird durch das Kreuzsymbol auf die Passionsgeschichte hingewiesen. Dieses Kreuz(+ gekreuzigter Jesus) hängt meist an zentralen Orten und ist so für alle sichtbar.

2) Welche Rolle spielt die Kreuzigung Jesu für mich?
Da ich mich zurzeit nicht als gläubige, jedoch als "spirituelle" Person bezeichnen würde, habe ich ein zwiegespaltenes Verhältnis zur Passionsgeschichte: Ich kenne diese Geschichte schon seit Jahren. Ich bin mit ihr aufgewachsen. Sie löst irgendetwas in mir aus, dass ich nicht genau greifen kann. Vielleicht ist es ein Wust an Gedanken: Kann das stimmen? War Jesus nur ein Spinner, der sich als Gottessohn ausgegeben hat? Wie kommt es aber dann, dass so eine "Geschichte" eine solche Tragweite für einen Großteil der Welt entwickelt? Gibt es überhaupt Gott? Und wenn Ja, warum muss er alles so kompliziert machen? Auch das Hineinversetzen in das Leiden Jesu, oder vielmehr in das Leiden eines Menschen - vielleicht sogar die physischen Schmerzen, spielt eine Rolle: Was wäre, wenn mir so etwas passieren würde?

Charlene Jakob

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Fragen zu "Wurzeln: Religiöser und theologischer Hintergrund" Empty Re: Fragen zu "Wurzeln: Religiöser und theologischer Hintergrund"

Beitrag von Max Gundermann Mo Okt 26, 2015 11:55 am

Die Passionsgeschichte ist der innerste Kern der christlichen Religion. Die Passionsgeschichte Jesus und seine Kreuzigung stehen symbolhaft für die Aufopferung zur Bereinigung der kollektiven Sünden. Mit seiner Wiederauferstehung wird zudem die Ewigkeit un das Immerwährende seiner Botschaften.
Die Darstellung des Leidensweges in Kirchen, sowie die Kreuzsymbolik im Allgemeinen, sind eine Art Mahnmal für Christen, die Taten und das Opfer Jesus nicht zu vergessen.
Mit persönlich, als nicht gläubiger Mensch, ist mir die ernorme Bedeutung der Passionsgeschichte für meine kulturelle Identität sehr bewusst - als Musiker wird mir, durch die Aufführung geistlicher oder religiös motivierter Werke, die Wahrhaftigkeit von Reliösität greif- und erlebbar. In diesen Momenten kan auch ich einen emotionalen Zugang zur Relogion entwickeln.
Mit dem Begriff der Sünde tue ich mich sehr schwer, da Sünden immer relativ, also im geschichtlich-gesellschaftlichen Kontext zu sehen sind und zudem von herrschenden Strukturen definiert werden. Daher ist für mich die Aktualität des Sündenbegriffs sehr zweifelhaft.

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Fragen zu "Wurzeln: Religiöser und theologischer Hintergrund" Empty Re: Fragen zu "Wurzeln: Religiöser und theologischer Hintergrund"

Beitrag von Sarah Romberger Mo Okt 26, 2015 1:52 pm

Geht man in eine Kirche findet man viele Symbole der Passionsgeschichte, das Kruzifix, viele Kirchen sind in einer Kreuzform gebaut, im Tabernakel befinden sich die Hostien für die Abendmahlsfeier und in den Glasfenstern oder in Kreuzwegen sieht man Darstellungen der Passionsgeschichte.
Für mich persönlich ist die Passionsgeschichte durch die Kirchenmusik quasi unsterblich geworden, da man in der Aufführung einer Passion jedes Mal die Geschichte am eigenen Körper "erlebt".
Auf der anderen Seite stellt sich mir immer die Frage, warum Karfreitag der höchste Feiertag ist und nicht Ostern. Zwar ist Jesus für unsere Sünden am Kreuz gestorben, aber sterben kann doch jeder - Auferstehen ist die große Kunst!

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